KUBUS Ursensollen

Das kulturelle Leben in Ursensollen hat einen neuen Dreh- und Angelpunkt: KUBUS heißt das Kultur- und Begegnungszentrum in Ursensollen, das seit Ende 2012 von allen Bürgern, Schulen und Vereinen der Gemeinde genutzt werden kann.

Auftraggeber
Gemeinde Ursensollen

Ausführungszeitraum
Planung 11/2009
Bauphase 12/2010 – 11/2012

Baukosten gesamt
(netto)
1,9 Mio. EUR

Baukostenanteil theapro
(netto)
1,5 Mio. EUR
AR 915.000 EUR
BB 84.000 EUR
BT 174.000 EUR
ELT 32.000 EUR
MT 86.000 EUR

Projektleitung theapro
Birgit Thielert

Fertigstellung
2012

Leistungen
Theaterarchitektur
Bühnenbeleuchtung
Bühnentechnik
Ton- & Medientechnik
Raum- und Bauakustik

Nachdem die in den 70er Jahren erbaute sogenannte Mehrzweckhalle der Mittelschule Ursensollen durch eine größere Sporthalle ersetzt wurde, verblieb die alte Turnhalle zunächst unbenutzt. Sie verfügte weder über Fluchtwege, noch über eine Notbeleuchtung. Es gab keinen Brandschutz und keinen Lärmschutz. Somit hätte die Halle nie als Mehrzweckhalle genutzt werden können. Auch eine Bereitstellung an die Schule, Vereine oder Musikkapelle zur weiteren Nutzung wäre unverantwortbar gewesen. Es war der Gemeinde ein Anliegen, die Halle für eine kulturelle Nutzung wieder einer Verwendung zuzuführen. Da sie durch ein Forum mit der Schule verbunden war und somit auch die Infrastruktur (Sanitärräume, Garderoben etc.) mit genutzt werden konnte, entschied der Ursensollener Gemeinderat, die alte Turnhalle in ein Kultur- und Begegnungszentrum für die Gemeinde umzuwandeln.

Nach ersten Überlegungen und Abstimmungsgesprächen mit der Gemeinde im Herbst 2009 stand das Planungskonzept rasch fest: Der kubus sollte einen völlig neuen Charakter bekommen, ein gut proportionierter Saal mit einer Empore. Dabei sollte der robuste und moderne Raum eine gute Raumakustik für verschiedenste Veranstaltungen von Vorträgen, Comedy über Blasmusik und Chöre bis hin zu Theaterspielen bekommen. Darüber hinaus wurde eine angemessene und zukunftstaugliche Veranstaltungstechnik geplant, welche mit separaten Bedienstellen für Profis und Laien gleichermaßen anwenderfreundlich sein sollte.

Der ursprüngliche Auftrag war die Planung und Durchführung eines Saalinnenausbaus mit Technikeinbauten sowie eine energetische Fassadensanierung. Nach Einsicht in die nur teilweise vorhandenen alten Pläne und Statikunterlagen stellte sich die Bausubstanz schnell als schwierig und somit das gesamte Bauvorhaben als recht komplex heraus. Die Statik der Halle war so konzipiert, dass sie nur sich selbst tragen konnte. Weitere Belastungen, wie beispielsweise Schneelasten im Winter hätten ohne Verstärkung der Bausubstanz ein Problem darstellen können. Die Aufnahme zusätzlicher Deckenlasten aus raumakustischen Deckenverkleidungen und veranstaltungstechnischen Einbauten wäre somit nicht möglich gewesen. Ein eingestelltes sekundäres Raumtragwerk aus Stahl für die angedachten zusätzlichen Technikeinbauten erwies sich als notwendig. Auch die vorhandenen Fundamente waren nicht tragfähig für zusätzliche Lasten, was die Erstellung einer neuen Fundamentplatte erforderte. Dabei stellte sich heraus, dass der Baugrund nicht tragfähig für eine neue Fundamentplatte war, weshalb ein 75 cm tiefer Bodenaustausch durchgeführt werden musste. Auch der vorhandene an die Halle angegliederte Stuhllageranbau war nicht tragfähig genug für die Lasten einer Lüftungszentrale und musste abgerissen werden. An gleicher Stelle wurde ein neuer tragfähiger Anbau aufgebaut.

Gebaut wurde eine Spielstätte mit einer Zuschauerkapazität von max. 440 Stehplätzen, bei kleiner Bühne 304 und bei großer Bühne 259 Sitzplätzen. Die fest verbaute Szenefläche umfasst ca. 47 m² (12 x 3,9 m) und kann um max. 3 m durch 3 Reihen im Boden eingebauter Saalpodeste auf max. 80 m² gesamt erweitert werden. Sie bietet somit Platz für bis zu 50 Musiker.

'